In den letzten 26 Jahren zeigte das Tanztheater Wuppertal 21 Stücke in Japan. Dabei entstand nicht nur eine enge Beziehung zu diesem Land, sondern auch ein persönliche Freundschaft zwischen Pina Bausch und Kazuo Ohno. Diese Freundschaft bildete das Fundament für eine zukünftige Zusammenarbeit ihrer Archive.
Gemeinsam mit Prof. Hirohiko Soejima, einem namhaften Forscher für europäischen zeitgenössischen Tanz in Japan, wurden bereits 2011 erste Ideen entwickelt, wie zukünftig das künstlerische Erbe von Pina Bausch in Japan auch neben Aufführungen des Tanztheater Wuppertal präsent gehalten werden könnte. Im April 2012 reisten Prof. Peter Pabst, Salomon Bausch und Nataly Walter nach Japan, um an die Verbindung zwischen Pina Bausch und dem 2010 verstorbenen Kazuo Ohno anzuknüpfen. Über das im Aufbau befindliche Kazuo Ohno Archiv entstand auch ein Kontakt zum an der Keio University in Tokyo bestehenden Tatsumi Hijikata Archiv. Der Austausch mit den Personen hinter den Archiven dieser beiden bedeutendsten Vertreter des Butoh war sehr bereichernd und legte den Grundstein für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Bei einem ersten Besuch in Yokohama stellte Toshio Mizohata, Generalsekretär des Kazuo Ohno Dance Studios und stellvertretender Geschäftsführer von BankART1929, seine Arbeit vor. BankART1929 ist ein alternativer Raum für zeitgenössische Kunst: In den Räumen finden Ausstellungen und Workshops statt, es gibt dort Studios, einen offenen Treffpunkt, eine Bar sowie einen Shop. Jeweils im Herbst findet das Kazuo Ohno Festival statt, das sowohl Butoh als auch den Tanz in all seinen Facetten als körperlichen Ausdruck des Lebens feiert.
Toshio Mizohata organisiert das Festival und leitet den Aufbau des Kazuo Ohno Archivs. Gemeinsam mit Takashi Morishita, dem Leiter des Tatsumi Hijikata Archivs am Keio University Art Center, verfolgt er die Idee Let’s Unite: Dance Archives!, die wichtige internationale Tanzarchive miteinander in Beziehung und Austausch bringen will, um so ein großes Netzwerk für den Tanz zu bilden.
TOSHIO MIZOHATA: LET'S UNITE: DANCE ARCHIVES!
Die zukünftige Kooperation zwischen dem Kazuo Ohno-, dem Tatsumi Hijikata- und dem Pina Bausch Archiv strebt einen Austausch darüber an, wie die Fülle von historischen Materialien und Dokumenten erschlossen und Erinnerungen dokumentiert werden können und anhand dessen eine Auseinandersetzung mit diesen außergewöhnlichen Künstlern möglich bleiben kann. Sowohl in Japan als auch in Deutschland sollen Orte geschaffen werden, die diese aktive Auseinandersetzung stimulieren.
Akemi Shiraha, eine langjährige Freundin von Pina Bausch, die führende europäische und japanische Museen und Galerien für moderne und zeitgenössische Kunst berät und unterstützt, steht diesem Vorhaben mit wertvoller Hilfe zur Seite.
Kazuo Ohno Dance Studio
Keio University Art Center
BankART1929