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Informationen

Spielzeit 1990/91Anfang der Arbeit mit Pina Bausch

Biografie

Marigia Maggipinto wird 1963 in Bari (Italien) geboren, wo sie auch ihre Tanzausbildung von 1970 bis 1985 in einer privaten Tanzschule in Bari nach der Methode und Lehre aus RAD (Royal Academy of Dance) of London erhält. Sie studiert die Techniken von José Limón, Merce Cunningham, Alwin Nikolais, Maurice Béjart, Matt Mattox und Martha Graham. Sie tritt mit der Kompanie Sosta Palmizi von Giorgio Rossi und mit Carolyn Carlson beim Festival in Polverigi auf. Ihre professionelle Karriere als Tänzerin beginnt sie 1984 in der Kompanie der Stiftung Niccolò Piccinni (J. De Min, Roberto Fascilla), benannt nach dem gleichnamigen italienischen Komponisten des 18. Jahrhunderts. 1985 absolviert sie eine internationale Tournee mit der römischen Kompanie Danzatori Scalzi und tritt in dem Film Il giovane toscanini von Franco Zefirelli auf.

Wuppertal – Essen – Wuppertal
Im gleichen Jahr tanzt sie bei Pina Bausch in Wuppertal vor und bleibt ein halbes Jahr. Danach beginnt sie von 1987 bis 1989 eine weitere Tanzausbildung an der Essener Folkwangschule. Zu ihren Lehrern zählen u.a. Jean Cébron (Komposition und Improvisation) und Hans Züllig (Jooss/Leeder-Technik). Nach Abschluss ihrer Ausbildung bittet sie Jean Cébron, noch ein weiteres Jahr zu bleiben. In diesem Jahr wohnt sie bei Pina Bausch in Wuppertal, die sie mit einem Stipendium unterstützt. Im Gegenzug kümmert sich Marigia Maggipinto um Pina Bauschs kleinen Sohn Salomon. Sie genießt die Zeit, das stete Kommen und Gehen im Haus der Wuppertaler Choreografin, die gerade an ihrem Film Die Klage der Kaiserin arbeitet. In Essen studiert Jean Cébron, ein Novum in der Schulgeschichte, mit ihr sein Stück I’m alone with a bit of my heart ein, das sie Pina Bausch in der Folkwangschule zeigen. Zur Spielzeit 1990/91 engagiert sie Pina Bausch an ihr Tanztheater. Marigia Maggipinto tanzt in insgesamt 19 Stücken, davon fünf Uraufführungen, an deren Entstehung sie mitwirkt: Tanzabend II, Das Stück mit dem Schiff, Ein Trauerspiel, Danzón und Der Fensterputzer. 1999 verlässt sie das Tanztheater, kehrt jedoch in den Jahren 2000 bis 2002 immer wieder als Gast zurück.

Eine Zeitzeugin
In den USA arbeitet sie mit der Theatergruppe Mutation Theater Project und unterrichtet von 2003 bis 2005 regelmäßig an der privaten Duke University in Durham/North Carolina. Im Rahmen der großen Pina Bausch-Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn und im Martin Gropiusbau in Berlin gibt sie 2015 und 2016 Workshops in Zusammenarbeit mit der Pina Bausch Foundation. 2016 wirkt sie als Gastlehrerin an der Tanzakademie Dancehouse in Mailand und kreiert 2019 das Solo two but not two mit Unterstützung der Stiftung Cirko Vertigo in Turin. 2021 reflektiert sie in der Regie von Chiara Frigo in dem Stück Miss Lala al circo Fernando ihre Erfahrungen mit dem Tanztheater Wuppertal. Der Titel bezieht sich auf ein Gemälde von Edgar Degas von 1879, das eine Trapezartistin im Sprung zeigt. Noch einmal taucht Marigia Maggipinto ein in die Vergangenheit und lässt als Zeitzeugin wichtige Momente ihrer Zusammenarbeit mit Pina Bausch Revue passieren.

Zusammen mit Ophelia Young hat sie, im Oktober und November 2022, an der Neueinstudierung von Tannhäuser Bacchanal an der Western Australian Academy of Performing Arts (WAAPA) teilgenommen. Im Juni/Juli 2024 arbeitet sie als Probeleiterin und künstlerische Leiterin mit Barbara Kaufmann und Ophelia Young an der English National Ballet School für die Neueinstudierung von Tannhäuser Bacchanal.
Als freiberufliche Gastdozentin gibt sie Workshops und Meisterklassen in den verschiedensten Ländern in Europa.

Text: Norbert Servos


Galerie

Aus dem Pina Bausch Archiv
Marigia Maggipinto


Uraufführungen

Spielzeit 1990/91
Spielzeit 1992/93
Spielzeit 1993/94
Spielzeit 1994/95
Spielzeit 1996/97

Getanzt in

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